Wie es sich anfühlt zu geben in einer Welt, die nur nimmt
Wir leben in einer Welt, die immer mehr fordert – doch was passiert, wenn Geben und Empfangen eins werden? Eine ehrliche Reflexion über Erfolg, Leere und Sinn.
„Wie sehr willst du es wirklich – und warum?“
Wir leben in einer Welt, die uns lehrt, dass wir ständig etwas tun müssen. Mehr leisten. Mehr schaffen. Mehr erreichen.
Wir laufen, funktionieren, organisieren, beweisen, halten alles zusammen – und nennen das „Leben“.
Wir suchen Erfüllung im Außen.
In Beziehungen. In Arbeit. In Status. In Sicherheit.
Wir versuchen unsere Tage so sehr zu füllen, dass wir manchmal vergessen, überhaupt zu fühlen.
Und irgendwann, ganz leise, kommt die Frage:
„Ist das wirklich Erfolg?“
Wir tragen Masken, um zu gefallen – und verlieren uns dabei selbst.
Die Welt der Gegensätze
Die Welt ist schon eine komische Sache. In unserer Welt der Dualität sind wir mit so vielen Gegensätzen konfrontiert.
Geben und Empfangen sind eins.
Das ist es, was ich einmal gelernt habe.
Vielleicht versteht der Verstand es nicht und vielleicht versteht es auch der Verstand vieler anderer Menschen nicht so richtig. Tatsächlich ist es auch etwas, was der Verstand nicht verstehen kann. Denn die wahre Bedeutung dieser Aussage, befindet sich jenseits der Dualität.
Und was ist überhaupt richtig und was ist falsch?
Gibt es denn überhaupt ein „falsch“?
Wir sagen, dass wir falsche Entscheidungen getroffen haben. Dass wir Fehler gemacht haben. Dass wir sie wieder „gut“ machen wollen. Dahinter verbirgt sich Schuld und mit dem Gefühl von Schuld leben viele Menschen, ohne dass sie sich dessen mehr bewusst sind.
Aber wenn es keine Fehler gibt und es auch keine Schuld gibt und nichts, was wir gut machen müssen…
Wozu dann überhaupt noch irgendetwas tun? Also was tun wir denn alle dann hier?
Getrieben vom Tun
Doch wir alle sind angetrieben vom ständigen Tun. Vom ständigen Beschäftigtsein.
Tust du nichts, kannst du keinen Erfolg haben. Dann bist du erfolglos. Du musst ein Ziel haben.
So funktioniert unsere Gesellschaft. So sind unsere Konditionierungen und Programme.
Das Leben im Dauerlauf
Alles läuft ständig auf Hochtouren:
● Hier noch ein Termin
● da der nächste Kunde
● die Kinder zum Tennis oder Ballett fahren
● danach noch ein kurzer Abstecher zur Eisdiele, zu Mäc Doof oder wohin auch immer
Dann die Verabredung mit der Freundin, danach nach Hause und schon mal für alle das Abendessen vorbereiten.
Zwischendrin ruft der Onkel aus Panama an und weil du eigentlich gar keine Zeit hast, würgst du Onkel Panama ab, düst noch schnell in den nächsten Laden, denn morgen ist der 80. Geburtstag von Tante Erna und du wolltest ja auch noch einen Kuchen backen. Scheiße…
Abends fällst du todmüde ins Bett und weil du so erschöpft bist, schläfst du sofort ein.
Noch bevor du überhaupt die Erschöpfung fühlst und der Gedanke auftaucht:
„Was soll ich…?“
Ohne Scheitern kein Erfolg – beides ist Teil deines Weges.
Was bedeutet Erfolg?
Ist das ein erfolgreiches Leben? Und was bedeutet „erfolgreich“ überhaupt?
Vielleicht hast du darüber noch nie nachgedacht. Im ganzen Trubel kam dir die Frage gar nicht erst in den Sinn.
Das äußere Bild
Du hast ein Haus.
Du hast Kinder.
Du hast einen gut bezahlten Job.
Dein Mann ist Ingenieur, Pilot oder Wissenschaftler und verdient einen dicken, fetten Haufen Kohle.
Darauf kann man wirklich stolz sein.
Nicht, dass ich neidisch wäre – na gut, ein bisschen vielleicht.
Ich habe früher auch gut verdient.
Mein Leben war gut und trotzdem wurde ständig an mir herumgenörgelt.
Weshalb eigentlich?
Weil Hubert von nebenan noch mehr verdient und die sich richtig fette Urlaube leisten können?
Mit 500 €-Champagner? Weil ich vielleicht dafür verantwortlich sein soll, die Erwartungen anderer zu erfüllen? Wenn du verstehen möchtest, wie unerfüllte Erwartungen unser Geben und Empfangen beeinflussen, lies auch meinen Beitrag „Eifersucht und Erwartungen“
Das ist alles schön und gut.
Aber hier geht es nicht um Luxus.
Es geht um etwas ganz anderes.
Die Suche im Außen
Wir suchen den Erfolg und die Anerkennung im Außen.
In Beziehungen.
In Jobs.
In Hierarchien.
In Titeln und Abzeichen.
Und durch all die Arbeit, die Termine, das Rennen, das Machen…
Versuchen wir im Kern nur eins:
Unsere eigene innere Leere zu füllen.
Das Gefühl
nicht gut genug zu sein,
nicht erfolgreich zu sein,
nicht liebenswert zu sein - setze deins ein…
kurzum: Das Gefühl nicht vollständig zu sein.
Der blinde Fleck
Deshalb suchen wir im Außen.
Wir suchen Erfolg, Liebe, Fülle, Frieden, Freiheit im Außen.
Und deshalb ist es so anstrengend. So kräftezehrend. So erschöpfend. So unbefriedigend.
Denn es bleibt immer dieses Gefühl:
„Etwas fehlt noch. Ich habe noch nicht genug.“
Doch wo ist der blinde Fleck?
Warum können wir die Antwort nicht finden?
Weil wir das Problem nicht verstehen.
Und deshalb auch nicht die Lösung.
Vielleicht ist die Lösung nicht irgendwo da draußen.
Vielleicht war sie nie dort.
Vielleicht haben wir so viele Programme, Glaubenssätze, Konditionierungen, dass wir blind geworden sind für das, was eigentlich ganz offensichtlich ist.
Die Erkenntnis
Alles, wonach du suchst, ist bereits in dir.
Und es unterscheidet sich nicht großartig von den anderen. Du musst dich nur trauen, es sehen zu wollen.
FAQ: Häufige Fragen zu Geben, Erfolg & innerer Leere
Warum fühlen wir uns trotz Erfolg oft leer?
Weil äußerer Erfolg das innere Bedürfnis nach Ganzheit nicht stillen kann. Wir suchen Erfüllung im Außen – in Anerkennung, Leistung oder Besitz – und verlieren dabei die Verbindung zu uns selbst.
Wie kann ich wieder ins Fühlen kommen?
Indem du bewusst innehältst, atmest und spürst, was in dir lebendig ist. Echtes Fühlen entsteht, wenn du aufhörst zu funktionieren und dich selbst wieder wahrnimmst – ohne Ziel, ohne Bewertung.
Was bedeutet „Geben und Empfangen sind eins“?
Es bedeutet, dass echtes Geben immer aus innerer Fülle geschieht – nicht aus Mangel. Wenn du gibst, ohne dich selbst zu verlieren, öffnest du zugleich den Raum, um empfangen zu können.
Erkenne, was wirklich zwischen euch geschieht
Eifersucht und Erwartungen sind oft Teil der Dualseelenreise.
Wenn sich deine Dualseele zurückzieht, ist das kein Ende – sondern eine Einladung, dich selbst zu erkennen.
Finde heraus, warum Rückzug geschieht und wie du in die innere Union findest.
